Auch die EU ist mittlerweile auf das Community Land Trust Modell aufmerksam geworden und fördert es ihm Rahmen ihres transnational angelegten Interreg-Programms. Mit dem in diesem Kontext entstandenen SHICC-Projekt soll die Grundlage für ein europäisches CLT-Netzwerk gelegt werden. Ziel ist es, die verschiedenen lokalen, sich auf das CLT-Modell beziehenden, zivilgesellschaftlichen Bottom-up-Ansätze in den Städten Nordwest-Europas aufzugreifen und zu stärken. Derzeit gibt es bereits mehr als 100 CLTs in europäischen Städten sowie mehrere hundert Initiativen, die einen CLT aufbauen. In der aktuellen Förderperiode des SHICC-Projekts von 2017 bis 2021 stehen insgesamt 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Vier CLT-Pilotprojekte in drei Ländern sollen die Legitimität und Praktikabilität des Modells beispielgebend darstellen: der CLT London, der CLT Gent und der CLT Brüssel sowie die von kommunaler Seite initiierten „Organisme de Foncier Solidaire de la Métropole Lilloise“ (OFSML) in Frankreich. Zusätzlich zu diesen bereits bestehenden Organisationen wurden 2020 vier CLT-Initiativen aus Irland, Schottland und den Niederlanden sowie in Deutschland die Stadtbodenstiftung ins Programm aufgenommen.
Die Projekte und Initiativen haben unterschiedliche Ansätze und unterliegen unterschiedlichen nationalen Gesetzgebungen. Als besondere Herausforderungen für die Etablierung des CLT-Modells auf europäischer Ebene werden von den SHICC-Protagonist*innen die bisher noch nicht vollumfänglich vorhandene Zugangsberechtigung zu den Finanzierungsinstrumenten der EU ebenso wie der einzelnen Länder benannt, wie beispielsweise den Struktur- und Investitionsfonds, den diversen Förderprogrammen und entsprechenden Bankfazilitäten. Das in Gründung befindliche europäische CLT-Netzwerk soll hier unterstützend tätig werden, den Aufbau von Kapazitäten und Wissensaustausch fördern. Auf den jeweiligen Landesebenen soll darauf hingewirkt werden, dass CLT-Projekten die gleichen rechtlichen, planverfahrenstechnischen wie finanziellen Zugangs- und Fördermöglichkeiten wie den anderen Mitbewerber*innen am hart umkämpften Wohnungsmarkt zugestanden werden.